Sonntagsfahrt 26.09 ___________________________

Hey, Hogies, Prospects und Hangarounds, des Isartal-Chapter Bavaria!  Ja, es wird Herbst und leider können wir die Tage oder Wochenenden, die uns noch bleiben langsam an den Fingern abzählen. Was nicht heißen soll, dass bereits der Winterblues bei uns eingekehrt ist. Aber es war schon schattig, als wir uns letzten Sonntag zu unserer Sonntags Tour aufmachten.

Nicht lustig, wie kurz vor zehn noch die schattige Kälte unter den Hoody kroch. Aber was soll's, elf HOGies trafen sich am Burger King Tölz, um von dort aus ins wilde Allgäu zu starten. Warum wild, na ja, liegt doch im Wilden Westen, oder... Na jedenfalls ging es flott los. Einmal durch das verschlafene Tölz, in dem gerade mal ein paar Kirchgänger und Wähler unterwegs waren. Diesen Sonntag jedenfalls hatten wir schon unsere Wahl getroffen. Mit Verbrennungsmotor und mit einem gewissen Grad an Vibrationen der Welt zu zeigen... na ihr wisst schon was ich meine. Kaum aus Tölz heraus fand Matthias, der diesmal unser Road Captain war, schon Straßen, die noch nicht mal in seinem Navi dargestellt wurden. Denn erstaunt zeigte seine digitale Karte nur grüne Wiese auf der wir uns bewegten. Aber irgendwie schafften wir es dann doch die Zivilisation wiederzufinden. In den malerischen Weilern, die wir durchfuhren und in den Bewohnern, welche uns begeistert zu gewunken haben, als wir mit unserer vorsintflutlichen Technik vorbei parodierten. Vielleicht glaubten sie aber auch bei dem Harleysound, der Traktor des Erbonkels fährt gerade vorbei und es lohnt sich für später mal freundlich zu sein. Gelassen dagegen waren die Allgäuer Rindviecher, die wiederkäuend den Almabtrieb begutachteten, den wir mit unseren komischen Viechern abhielten. Na ja, schmuck heraus geputzt waren sie ja, und mit jedem Sonnenstrahl glänzten unsere Pferdchen etwas mehr. Nach ein paar schönen Strecken mit Kurven und steilem Berg auf wie relaxtem Berg hinab, blieb Matthias inmitten der Pampa stehen. Als er dann auch noch vom Motorrad stieg  gingen wir davon aus, dass wir inmitten von nichts Pause machten... so war es auch... Nachdem wir uns im Nichts erholt hatten und wir hier auch ein Gruppenfoto machten, mitten im Nichts. dabei etliche erstaunte Blicke der hier wohnenden Rednecks erhaschten, wurde es dann auch Matthias zu einsam und wir fuhren aufs gerade Wohl in geschätzter Richtung weiter. Der Stausee am Lech brachte uns wieder in die richtige Richtung und schon war Matthias wieder in seinem Element Straßen zu wählen, die mit lustigen Zeichen wie roter Kreis auf Weißen Grund wohl auf die nächste Arena im Straßenzirkus hinwiesen. Na jedenfalls kamen wir hier im Wilden Westen des Allgäus ohne große Schießerei auf die nächste offizielle Straße, die wir aber leider ganz schnell wieder gegen ein graues schmales Band im Nirgendwo eintauschen mussten. Doch irgendwann erschien am Horizont eine Kirchturmspitze, und je näher wir kamen erkannten wir, vor uns muss ein Dorf liegen. Leise pirschten wir uns an, wollte doch ein Großteil von uns wissen, wie denn hier die Einheimischen so ticken. Dazu kamen wir gar nicht, denn urplötzlich  erspähten wir ein kleines Schild, auf dem mit magischen Worten "Kleines Steak Haus" geschrieben stand. Sofort grummelte der Magen vor Appetit und der Sabber lief uns aus dem Mund. Die Stoßgebete an alle Mächte im Kuh- und Steakhimmel wurden erhört, denn auch unser Matthias setzte den Blinker zum Einkehrschwung. Na ja, schon rauschten wir am Lokal vorbei und merkten es noch nicht mal. Erst als wir halb im Wohnzimmer der Nachbarin stehend erfragten wo denn nun der beschriebene Steakhimmel ist, konnten wir das kleine Häuschen anfahren. Schnell war ein zugewiesener Platz gefunden, und mit den Getränken kamen auch schon die Speisekarten, die uns die Tränen in die Augen trieben. Denn was hier stand war die Kampfansage gegen jeden veganen Unfug. Und gerne bestellten wir die Standards in Burgerform, die sich später noch als ein in Fleisch gewordenes Gedicht herausstellten. Soooo lecker, aber auch alles was während unserer Anwesenheit die Küche verließ und so an uns vorbei getragen wurde, ließ die Nasenflügel flattern  um den Duft des auf den Punkt gebratenen Fleisches zu erhaschen. Alsbald verstummten die grummelnden Mägen und jedes Gespräch erstarb, als wir unser Essen bekamen. Glückseliges Lächeln begleitete die Geschmacksnerven, und mit jeden Bissen feierten wir die Gaumenfreuden die uns zuteilwurden. Alles richtig gemacht, so war der Tenor, als wir uns wieder auf die Bikes setzten und die Motoren anschmissen um wieder nach Hause zu fahren. Die letzte Etappe schafften wir dann auch ohne in die großen Staus der Wochenendausflügler zu geraten. Eine Sonntagfahrt, bei der mal wieder alles passte und man dafür nur eins machen muss.

 

RIDE WITH US