Hallo HOGies, Prospects und Hangarounds des HOG Isartal-Chapter Bavaria. Tja, seit Jahren verwende ich für meine Kamera den Sunbounce Kameragurt und ausgerechnet am Tag drei in Faak hat er sich von der Kamera gelöst. Ein Knall am Pflaster in Bled (SLO), ein F... meinerseits und ja die Kamera und Objektiv haben den Sturz fast schrammenlos überstanden, nur die Speicherkarte hat ihren Geist aufgegeben. Also, drei Tage Faak für die Katz. OK, ich versuch noch mit Recover Programmen die Karte wiederzubeleben und hoffe, dass der Exodus doch nicht eingetreten ist. Daumen drücken.
Na jedenfalls die European Bike Week rief uns und wir machten uns auf den Weg an den Faaker See. Einige Harley's mehr wie sonst waren auf der Straße unterwegs, aufgepackt wie wir und so wussten wir automatisch wo's hin geht. Wir ließen uns diesmal auch fahrtechnisch richtig verwöhnen. Mit Iris und Andi an der Spitze ging es über den Achensee nach Austria und schnell hatten wir am Kreisel unsere ersten Zielmarker im Auge, das schöne Zillertal. Die von der Sonne beschienenen Bergketten begrüßten uns und klar, in der nahen Umgebung des Isartals war uns die Strecke von vielen Touren bestens bekannt. Weiter ging es zum Gerlospass und dann den berühmten Großglockner. Waren wir bei den Bergstraßen zuvor eher allein unterwegs wurde es am Großglockner lebhafter. Die Kurven und Serpentinen quälten sich Rad- wie Autofahrer hinauf, wobei wir mit einem Grinsen im Gesicht die stetigen Steigungen mit einem Lächeln nahmen, inklusive dem Kratzen der Trittbretter. Je höher wir stiegen um so beeindruckender öffnete sich die Bergwelt. Die ersten Farben, welche den nahen Herbst androhten, ließen wir links liegen und ignorierten diese Anspielung. Der als Ziel ausgeschilderte Parkplatz des Großglockners war unser zweiter Stop, und hier gab es auch gleich mal ein Wiedersehen mit Petra und Hembo vom Chapter Fulda Rhön. Nach den obligatorischen Fotos, die ja nun nicht mehr existieren, ging es gemeinsam gen Faak. Am späten Nachmittag konnten wir in Drobollach Quartier beziehen, und nachdem wir uns frisch gemacht hatten ging es auch schon wieder runter vom Harley Hill in den Bienenstock. Hier ließen wir uns kulinarisch verwöhnen und ja, der Honigschnaps half dabei den Staub der Anfahrt etwas hinunter zu spülen. So gestärkt wurden die abendlichen Terrassengespräche, nach einem Jahr der Pause, wieder in den warmen Spätsommernächten abgehalten. Nicht vergessen haben wir dabei unsere Member die diesmal nicht dabei sein konnten. Für sie ließen wir die Gläser freudig erklingen und tranken natürlich auf ihr wohl. So endete die erste Nacht. Früh am Morgen wurden wir schon mal von dem Klang zweier Harleys geweckt. Andi und Iris waren schon beim nahen Bäcker und hatten die leckere Grundausstattung fürs Frühstück besorgt. Semmeln, Eier, Marmelade, Wurstaufschnitt, Käse, Tomaten Gurken und Nutella ließen mit dem frisch gebrühten Kaffee die Lebensgeister aufleben. So lecker gestärkt ging es an diesem Tag auf die Eventlocations, in Faak von Harley und in Arneitz von den restlichen Anbietern. SKS hatte wieder die neuesten Bikes zur Probefahrt geliefert und klar, unser Markus war wieder mittendrin, den Neulingen seine Bikes zu erklären. Unterbrochen wurde das aber sofort als er uns sah, und mit großer Freude begrüßten wir uns. Ach ja, schnell wurde über die alten Zeiten von Rock'n'Race gesprochen und klar, die Probefahrten klar gemacht... Ja, die Pan America und die neue Sportster waren auf den Prüfstand der Isartaler, aber auch die derzeit klassischen Angebote unserer Company wurden auf Herz und Nieren geprüft. Die Iris konnte sich nach der Fahrt mit der Breakout gar nicht mehr beruhigen, der dicke Reifen hat ihr jedenfalls schon mal den Wunsch nach einer Rocker verstärkt, oder wird's doch eine Breakout, die Weihnachtsmann oder Osterhase da anliefern müssen...? So verblendet ging es auch noch an die Werbestände von Harley, ein bisschen mau, aber sehr viel war hier noch dem vermaledeiten Corona geschuldet, dass es nix gab. Der nächste Stopp war Arneitz und ja, hier ging am frühen Nachmittag schon der Bär ab. Der Partybereich war voll und die Tische bogen sich von allerlei Leckereien aus der Großküche. Die Geschäftsstraßen, auch hier fand man alles was das Harley Herz höher schlagen ließ. Die Faak-Aufnäher, ganz klar, oder die neuesten Bikerstiefel für die Ladys, alles fand hier reißenden Absatz. Jacken, Hosen und besonders Schmuckhändler boten ihre Waren feil. Wir schlenderten durch die Gassen, genossen die Beats bei Jekill and Hyde und hörten dann auf das Trommeln unserer Mägen, die das späte, sehr späte Mittagessen einforderten. Am nächsten Morgen wurde der tägliche Semmeldienst vom Robert übernommen und gesponsert. Knackfrisch und schön gemischt bereicherten sie den Frühstückstisch und klar, belegt wurden sie von herzhaft bis pappsüß. Dazu der Kaffee, der uns wieder Straßentauglich machte. Was wir nicht wussten, wir hatten es auch bitter nötig für den Tag gut gestärkt zu sein. Bewährterweise übernahm Iris das Zepter und los ging es zur Cremeschnittentour in die Slowakei. Schnell führte uns Iris hinaus aus Faak ins flache Land, und man gewöhnte sich schon daran den Talkessel mit den hinein winkenden Bergen zu genießen, als es plötzlich links weg auf den Wurzenpass ging. Kühler Schatten empfing uns mit den ersten Kurven, die durch den Hochwald führten und gepaart mit einigen Schlaglöchern ging es aber stetig dem Scheidepunkt über die Karawanken entgegen, und damit auch der Grenze näher. Ein eher gelangweilter Grenzer unterbrach aber auch in keinster Weise unseren Fahrfluss, und so ging es auf der anderen Seite gleich genauso in Schräglage hinunter. Der Kranskja Gora Pass zeigte uns seine geschwungenen Kurven und verwöhnte uns mit atemberaubenden Aussichten, bevor wir in die am See Bled liegende Stadt einfuhren. Iris wurde zunehmend unruhiger, denn die Cremeschnitten ihrer Kindheitserinnerungen warteten. Der Ober wunderte sich schon lange nicht mehr, als man zur Mittagszeit diese fürwahr köstliche süße Delikatesse orderte. Von den Kalorien war dies jedenfalls eine volle Mahlzeit und diese half uns auch sehr gut über den Loiblpass zurück nach Österreich. Mit einem Abstecher an den Wörthersee und Velden beschlossen wir einen ereignisreichen Tag. Nicht aber ohne uns über die Schicki-Micki-Biker etwas lustig zu machen, denn Lautstärke und Bikes, die nicht unser geliebtes Couchgefühl wiederspiegeln, sind wohl einem anderen Klientel zuzuschreiben, eben jenem, das betont gelangweilt am Casino saß und auf die Tourenbiker herablächelte. Was des echten Bikers Herz begehrt erlebten wir hautnah am nächsten Tag. Unsere Pferdchen scharrten schon mit den Hufen als Iris, unser Road Captain, uns zu einer weiteren kurvenreichen Tagesfahrt einlud. So machten wir uns auf zur Nockalmstrasse. 52 Kehren auf gerade mal 34km, eine kurze Strecke um uns einzugewöhnen, denn gleich ging es weiter auf die Turracher Höhe. Weite Bergpanoramen begrüßten uns und luden uns gleich ein, auf einer der zahlreichen Terrassen zur verdienten Stärkung Platz zu nehmen. Mit einheimischen Spezialitäten aus der Kärntner Küche ließen wir uns verwöhnen, um so gestärkt das Hoch Rindl zu erklimmen, oder ging es hier schon wieder nach unten? Na jedenfalls fanden wir uns urplötzlich im Berufsverkehr von Klagenfurt wieder, denn ein Besuch des lokalen Harley Dealers gehört einfach zum guten Ton. Harley T's wechselten auch den Besitzer, und unsere Lederfee Henriette war auch mit ihrer Nähmaschine vor Ort. Sie konnte neben kleinen Reparaturarbeiten auch gleich die neu erstandenen Patches aufnähen. Die Partie am Motordrom wurde von uns natürlich mitgenommen, und dann ging es gut gelaunt zum Kärntnerhof, wo das traditionelle Chapteressen stattfand. 15 Member fanden sich ein und ja, man muss sagen wir alten erkannten einen Generationswechsel hier in Faak, denn um uns sah man nur neue Gesichter in bester Feierlaune. Diese wurde bis in die späte Nacht in unserer Unterkunft beibehalten, und mit etlichen Toasts auf unsere Freunde daheim beschlossen wir den nächsten Tag zum Erholungstag auszurufen. So wurde geschwommen, nochmal das Eventgelände erkundet, der Rausch ausgeschlafen oder einmal der Faaker See umwandert. Alles richtig gemacht, das dachten wir am kommenden Morgen, als Iris schon wieder ungeduldig mit den Stiefeln im Parkplatzschotter scharrte. Die Tagestour im drei Ländereck ließ uns heute Italien, Slowenien und Österreich verbinden. Begonnen haben wir mit dem Nassfeldpass auf österreichischer Seite, hier ging es auf 1530m hoch, der Abstieg mit unseren Bikes brachte uns schon mal nach Italien und hier hatten wir es gleich mit einer Besonderheit des Nassfeldpasses zu tun. Neben dem schlechten Zustand der Straße, die den geologischen Schwierigkeiten geschuldet sind, erlebten wir auch hautnah die 180grad Kurve IM Berg. Froh die Sonne wieder zu sehen ging es hinab ins Dorf und in Richtung des Sella Nevea, wie wir dann aber an den Wurzen Pass kamen wird wohl das Geheimnis von Iris oder ihrem Navi sein. Jedenfalls waren wir wie von Geisterhand wieder daheim. Der letzte Abend war angebrochen, den wir wie passend in der Almrauschbar beendeten. Mit Wehmut legte sich die Nacht über den Faaker See, ein letztes gemeinsames Frühstück, dann wurde gepackt und wir machten uns mit Robert II auf den Heimweg, nicht aber ohne noch ein paar Kurven am Felbertauern gezogen zu haben. Über den Stau durch Kitzbühl und später am Schliersee ging es zurück in den Isarwinkel. Schön war es, die Zimmer für Faak 2022 sind schon gebucht, ergo RIDE WITH US