Besuch beim Fulda-Rhön Chapter __________________

Hallo HOGies des Isartal-Chapter Bavaria, Wisst ihr was, es gibt auch Bundesländer, da kann man Spaß haben und ausgiebig Feiern und Motorradfahren. Dass dies eine bunte Schar von HOGies auch gleich ausgenutzt hat war ja klar, und so ging es zu dem schon lange anstehenden Gegenbesuch zum Fulda-Rhön Chapter. Wir schrammten über die Autobahn mit anderen Staatsflüchtlingen und freuten uns über jede "Baustelle", die unseren Fahrfluss behinderte.

Das Navi wusste in Fulda ganz automatisch wohin die Reise gehen soll und brachte uns ohne Verluste zu unserem neuen Dealer, Harley Davidson Fulda. Die Freude war groß als die Bayern ohne Verluste einfielen, und mit Kaffee lecker Kuchen wurden wir großzügig gestärkt, bevor wir die braven Ponys begutachteten, die noch ohne Brandzeichen im Stall standen. Für einen unserer Member’s wurde dies aber zum Verhängnis. Mit 'Liebe auf den ersten Blick' schickte er seine alte Mähre in den Ruhestand und begleitete uns mit einem jungen wilden Pony und einem noch feuerroten Brandzeichen wieder nach Hause. Mögt ihr zwei allzeit einen guten Ritt haben! Wir Normalos machten uns über die kleinen Souvenirs her, Bling-Bling T’s (nein nicht für mich), Hoodies und Harley Gnoms standen auf der Wunschliste. Ein paar dunkle Wolken, die uns schon den ganzen Tag fies beäugten, mahnten uns dann unsere Herberge für das lange Wochenende anzufahren, um mit trockenen Boots ins Camp zu kommen. Schnell waren die paar Kilometer nach Hünfeld geschafft und mit Einfahrt in die Bikergarage wurde das Wochenende zu einem einzigartigen Genuss mit WOW Effekt. In der Garage wurden wir schon mal mit einem frisch gezapften Bierchen von Daniela & Kai vom Best Western Plus Hotel Konrad Zuse empfangen. Genial und ja, das Nass mit dem würzig erfrischenden Geschmack lief die Kehle herunter wie nix. Klar, dass nach der ersten Runde eine weitere in den Katakomben des Bikerhotels geschmissen wurde. Nur der langsam grummelnde Magen erinnerte uns daran, dass es wohl Zeit wird, nach dem kurzen Wässern des Körpers und wechseln der Motorradkleidung in frische Motorradkleidung, den Ort des Buffets zu suchen. Was soll ich sagen lecker, lecker und klar, nachdem der letzte Krümel auch seinen Weg zu uns gefunden hatte, machte unsere persönliche Hausdame Überstunden. Denn irgendwie wollten meine Jungs und Mädels nicht in die Heia verschwinden da wir feststellten, dass wir seit Monaten endlich mal wieder in einer vernünftigen Form zusammensaßen und ja, richtig Spaß haben durften. Doch irgendwann fanden auch wir unsere Zimmer und Bettchen. Frisch ausgeschlafen ging es dann zum Frühstück, wo wir von Hembo schon begrüßt wurden. Unser Wahl-Tölzer war Road Captain für das Kölner 5th Season Chapter, und bei denen ging es auch schon schnurz gerade auf die Straße. Wir begannen den Tag gemütlich und ja, nach dem Frühstück ging es zum Dealer. Heinz machte die Umbauwünsche an seinem Pferdchen komplett, andere gingen nochmal zum Power-Shoppen über oder genossen das zweite Frühstück mit original Mettbrötchen, Aspirin und schwarzem Kaffee. Unser Gastgeber Kai wurde schon unruhig, wollte er doch den Bazi’s aus Bayern die schöne und kurvige Rhön zeigen. Na ja, so kurz vor Mittag war es dann soweit und wir starteten durch. Kai gab einen flotten Stil vor und ja, natürlich folgten wir ihm ganz souverän. Die ersten Kürvchen nahmen wir mit Bravour. Dazu saugten wir die neuen Bilder der Landschaft auf, sanfte Hügel mit wiegenden Getreidefeldern, Felder mit Schweinedung und dazwischen malerische Dörfer mit verspielten Fachwerkhäusern, die sich entlang der Straße brav anreihten. Idyllisch - ja Postkarten schön. Wir schraubten uns dabei unmerklich nach oben zur Wasserkuppe, neben einem frischen Wind begrüßten uns hier die Jünger von Ikarus in ihren vom Wind getragenen Kisten. Zahlreiche Wanderer waren ebenso unterwegs, aber schnell waren wir wieder allein auf unserer kurvigen Strecke. Allein ja, denn reihen sich bei uns Knieschleifer, Joghurtbecher und Warnwesten- Fetischisten an die nicht vorhandene Stoßstange, so waren wir hier wirklich allein unterwegs und das auf nigelnagelneuen Straßen mit super Grip. Eine wahre Freude hier die Rhön zu erkunden, ohne Angst in Schlaglöcher oder Teerrillen zu eiern. Hut ab, in dieser Gegend hat wahrlich jemand seine Hausaufgaben gemacht. Einzig und allein die Kurven, ja richtig, es hörte gar nicht mehr auf! Bei uns fährt man den Berg in Kurven hoch und dahinter in Kurven wieder runter und das wars dann, hier fährt man mit Kurven an sein Ziel A und in Kurven an sein Ziel B und in Kurven wieder zum Ziel D. Ach ja, und wir fuhren bei unserem vierstündigen Kurvenparcours keine der Straßen doppelt! Geschlaucht machten wir zwei Pausen, wobei die Eismanufaktur in uns die Leckermäuler hochleben lies. Eisbecher in allen Größen und Geschmacksrichtungen wurden Open Air in die Münder geschaufelt, eine zweite Runde gab es nicht, da Kai uns noch ein paar seiner “Lieblings Kurven” vorstellen wollte. Ja doch, sehr schöne Kurven und ja, ihr ahnt es ich sehnte mich irgendwann mal wieder an eine aufrechte Fahrhaltung um meine Reifen nicht nur seitlich abzunutzen. Halt, Geschichte gab es auch, die ehemaligen Grenzstreifen DDR-BRD zeigten mal wieder deutlich den politischen Schwachsinn, dem wir Einwohner, Bürger, Menschen ausgesetzt waren und sind. Beeindruckend und beängstigend zugleich, wie man hier akribisch eine Grenze bis zum unüberwindbaren Todesstreifen ausbaute. Gut dass es diesen Blödsinn nicht mehr gibt und unsere gewählten Volksvertreter jetzt ihren BS in Sachen Fahrverboten, Bußgeldkatalog und Elektrifizierung mit dem selben Elan weiterführen. Nachdem obligatorischem Niederreißen der Mauer ging es dann wieder in die Tiefgarage des Bikerhotels und richtig, der durch die Kurven etwas aus dem Tritt gekommene Gleichgewichtssinn wurde mit einem Garagenbier wieder eingenordet. Nach dem obligatorischen Frischmachen freuten wir uns schon auf die Abendveranstaltung, mit einem BBQ wurden 20 Jahre Chapter, Dealership und unsere Biker-Freundschaft gefeiert. Ja, wir machten das Licht aus und ja, waren traurig als wir am nächsten Morgen auf Wiedersehen sagen mussten. Eins dürft Ihr mir aber glauben, liebes Chapter, die Kurven der Rhön wurden von unserem Chapter nicht das letzte Mal befahren. Genial, schön, einzigartig und vor allem Motorradfreundlich!!! Nach dem Abschiedsgeplänkel und ewiger Schmuserei, die ich mir so sehr gewünscht hätte, trennte sich das Chapter. Während das Gros zurück nach Bayern musste klinkte sich eine kleine Gruppe verwegener Altanarchisten aus, um mit aztekischen Mitteln neue Ufer, Länder, Sprachen und Sitten zu erkunden. Mit “DoLuMa”, Schlafsack und Dackelgarage machten sie sich auf in den hohen Norden und nachdem sie per FB-Nachricht noch kundtaten bereits die Wallküren zu hören verlor sich jede Spur. In der Hoffnung, dass sie nicht in der Ragna Sage der Vikings als Fremdlinge geknechtet werden, sondern irgendwann von ihrer Reise ohne Kreuzschmerzen berichten können, schließe ich mit… RIDE WITH US