Independence Day, Ausflug nach München ___________

Hallo HOGies des Isartal-Chapters Bavaria, 24Std sind vergangen und ja, noch immer bin ich voller Emotionen, denn was wir bei unserem Chapterausflug nach München erlebten war für mich ein Erlebnis, dass ich in meinem Bikerleben" als stolzer HOGie nicht missen möchte.

Politik, Nationalität oder Rassenhass hat bei uns nichts zu suchen und es war auch nie ein Thema bei uns, da gerade wir Member der Harley Owners Group weltweit vernetzt sind und mit unseren Reisen durch die Welt auch gerne die Kontakte untereinander freundschaftlich in Anspruch nehmen. Nur wenn man als freiheitsliebender Mensch merkt, dass einem nach und nach eben diese beschnitten wird, da geht einem die Hutschnur hoch. Denken wir doch mal an die zufälligen Verkehrskontrollen im Umkreis von Events oder Ausflugsstrecken, die teilweise lachhaften und idiotischen Beschränkungen oder Verbauungen an bestimmten Straßen, der nicht haltbare Bußgeldkatalog und Spritpreise, die einem ein "schämt euch" ausrufen lassen. Oder das plötzliche Verbot von Bauteilen an Bikes, die jahrzehnte lang, und ich muss jetzt wirklich betonen JAHRZEHNTE lang, kein Problem darstellten und nicht einmal beachtet wurden. Urplötzlich werden diese legal erworbenen Bauteile geächtet mit Bußgeld und Punkten geahndet. Ja selbst die TÜV-Gutachten werden mit der Bemerkung abgetan, "Wir wundern uns eh was da alles so geTÜVt wird." Entschuldigung, warum bring ich alle zwei Jahre mein Bike zum TÜV, wenn diese Überprüfung in manchem Blickwinkel einer Behörde für den Allerwertesten ist? Also das Geld kann ich ja dann wohl besser in fadenscheinige Tickets investieren. Nach all diesen Erlebnissen allein unserer HOGies, von denen so mancher nicht einmal weiß, wie man Schraubenzieher oder Kombizange schreibt und die einen 16er Schlüssel noch immer im Werkzeugkasten suchen, wurde dann noch die Krone aufgesetzt. Das Sonn- und Feiertagsfahrverbot. Am Anfang lachten wir noch über diese Anwandlung gequirlter Scheiße, die da wieder auf uns herabgelassen wurde und das in Verbindung mit Lärmschutz, damit auch der letzte Michel ein Schlagwort hat, mit dem er sein Maul aufreißen kann. Es kam wie es kommen musste. Die Gartenzwerg Fraktion hat ihr Feindbild, Anwohner irgendwelcher Straßen begannen plötzlich gegen unsäglichen Lärm zu protestieren, wo jahrzehntelang nie ein Problem vorlag, diverse Fachleute stellten Messungen an und kamen zu dem Schluss, dass hier eine fürwahr gesundheitsschädigende Belastung vorliegt. Ah'so, nun lieber Mich'l, lassen wir mal deinen Feierabendkurzen und das Zigarett'chen außer acht. Oh, deinen Rassenmäher, den Laubbläser und die Schneefräse und der Butanbrenner, damit auch der letzte Grashalm die akkurat gefassten Terrassenfliesen nicht verhunzt. Oh, ganz zu schweigen, dass gerade diese Straße schon vorher da war und ach ja das Grundstück auch deshalb so billig war... wird mal schnell vergessen. Die Rechnung soll nun der Motorradfahrer zahlen, der hier so unnütz seinen Runden zieht und auch noch in Horden in Michels Wohnzimmer einfällt. Ja, wir Biker sind auch gegen eine Lärmbelästigung und ja, wir unterstützen auch das gesetzliche Vorgehen gegen die schwarzen Schafe, die mit manipulierten Auspuffanlagen unterwegs sind. Aber Hallo, hier einen Generalverdacht auszusprechen und diesen auch noch auf gewisse Hersteller zu manifestieren? Wie viele Dienstwagen müsste Harley Davidson spendieren, dass wir Harley Fahrer mal nicht mit den gähnend langweiligen Satz begrüßt werden, "zu laut und illegal". Oh, jetzt gibt es noch einen weiteres Wort, "Verboten...!" Das gerade dagegen eine bestimmte Gruppe von Freizeitbikern allergisch reagiert, hätte sich die Münchener ... nicht vorstellen können, als sie bewusst in letzter Minute eben diese Protest-Kundgebung der Blue Peer's verboten haben. Nun, wären zuerst vielleicht 5000 Biker gekommen, war dieser Anlass natürlich die Alarmierung. Jetzt bemerkte man, dass mit diesem Verbot die 100%ige Bevormundung gewünscht wird. Nun, einschüchtern ließ sich der freiheitsliebende Biker noch nie, und so kam was kommen musste. Die Kultur besessenen Biker besuchten ihre Landeshauptstadt, um ein kleines Zeichen vor die Bugwelle der Politik zu setzen. So auch das kleine unbeugsame Grüppchen Harleyfahrer des Isartal-Chapter Bavaria. Ohne Frühstück ging es deshalb schon recht früh für mich nach Gelting, wo wir uns verabredet hatten und auf der knapp 20km langen Strecke kam auch schon der Frust hoch. Die Warnwestenfraktion nutze das versprochen schöne Wetter für ihre Ausflüge in die Region, ja, die betont Guten, halten sich mal wieder raus war mein Gedanke, und die zum Gruß herausgestreckte Hand schloss sich langsam zur wütenden Faust. Noch in Gedanken erreichte ich Gelting und ja, mein Herz tat einen Sprung vor Freude: etliche HOGies und Biker mit Fremdfabrikaten warteten schon um unseren Ausflug zu begleiten. Zum Schluss sollten es über 20 Bikes sein, die sich auf den Weg machten, und selbst Lothar hat sich aus dem wilden Osten um sein Chapter zu unterstützen. So gerüstet ging es los und ja, immer mehr Motorrad-Freunde reihten sich in unsere Gruppe ein. Je näher wir an die Stadt kamen um so größer wurde auch die Kolonne der freiheitsliebenden Biker. Erste Polizeikräfte standen ziemlich ohnmächtig entlang der Zufahrtsstraßen und mit heimlich Daumen hoch zeigten sie uns, dass wir auch hier verständnisvolle Gesetzeshüter haben, die garantiert gerne mit uns gefahren wären. Hätten sie nicht durch den Druck der Legislative Überstunden schieben müssen. Wir nicht! Münchner ließen uns einfach mittreiben und wir genossen das durchaus positive Wohlwollen von Autofahrern, Anwohnern und Fußgängern. Man freute sich ebenso über seinen Bikerkumpel im Ganzkörperkondom wie über den langhaarigen Outlaw, dessen braungebrannte Arme mit zahlreichen Tatoos zeigten, dass hier jemand versteht sein Leben zu leben. Breites Grinsen in allen Gesichtern bewies, dass wir alle gerade einen runden Geburtstag, Weihnachten und Ostern auf einmal erlebten. Wo sich wohl jetzt die Politiker und ihre hochdotierten Berater verstecken? ... ging uns so durch den Kopf. Tja, hier fahren Wählerstimmen, die sich ab jetzt ganz genau überlegen wo das Kreuzchen gemacht wird. Leider wurden wir sehr schnell aus unseren Träumen über ein freies Bikerleben herausgerissen. Xaver gab unmissverständlich zu verstehen, dass seine Fat Boy der ersten Generation schon mehr als kocht und er mal eine Pause braucht. Ja, mir kochten auf dem luftgekühlten Motor auch schon die Nüsse und nachdem nach und nach das Chapter signalisierte, das jetzt die Technik protestiert, steuerten wir einen Notstop an. Die Autofahrer machten sofort Platz und es zeigte, dass wir hier nicht als wildgewordene Idioten angesehen wurden. Schnell füllte sich der Platz und ja, man kam ins Gespräch. Biker aus Österreich, die spontan nach Bayern fuhren um uns zu helfen, oder ein älterer BMW-Fahrer, der mit seinem 30 Jahren alten Bike sich aus dem Kreis Mindelheim aufgemacht hat und von seinen tollen Touren erzählte und damit schloss, er verstehe die politische Welt nicht mehr. Race-Bikes wurden mit gemeinsamer Hilfe in die Boxengasse geschoben. Nur leider hatten wir Harley-Fahrer nicht das technische Verständnis um fachgerechte Hilfe leisten zu können. Nach dem Abkühlen der Motoren konnten wir unsere Sightseeing-Tour wieder fortsetzen, wie durch ein Wunder sprangen die Bikes wieder an. Glücklich und stolz fuhren wir nach geleisteter Umrundung unseren Rastplatz an, um uns in der Jochen Schweizer Arena zu stärken. Klar wurde das Erlebte noch ausführlich besprochen, und klar hatte jeder von uns ein schlechtes Gewissen, das sich aber schnell legte, denn es ist doch unsere Recht gegen Unrecht anzugehen. Ob unsere Oberen allerdings die geistige Erleuchtung bekommen, das liegt wohl jetzt am Engel Aloisius. Bitte schmeißt ihn jetzt endlich mal aus dem Hofbräu, damit er tätig wird! Liebe HOGies, Gastfahrer und Freunde, es war mir und auch unserem Director eine Ehre mit Euch zu fahren und ich hoffe, dass wir ab jetzt wieder als reine Gruppe agieren können, die in ihrer Freizeit einem gemeinsamen Hobby frönen dürfen und auf ihren Harley's friedliche Touren fahren, gut essen und die Kameradschaft pflegen dürfen. Ach ja, die letzten anarchistischen Leckermäuler konnten sich nicht zurückhalten, beim Robert im Gasthaus Klostermeier noch die Kuchentheke zu stürmen, die Bayrischcreme- Torte war ein Gedicht.... So, jetzt ist genug politisiert worden, dem alten Götz hätte es bestimmt auch gefallen was wir da geleistet haben und ja logisch, was sonst... ...RIDE WITH US